Demenzdörfer - Angehörige

  • Home
  • /
  • Demenzdörfer
  • /
  • Angehörige

Die Ausgangslage

An Demenz erkrankte Menschen benötigen im Alltag individuelle Unterstützung, deren Ausgestaltung sich nach dem Grad der Demenz richtet. Die Pflege im eigenen Haushalt ist in vielen Fällen, insbesondere ab einem gewissen Grad, auch mit Unterstützung häuslicher Pflegedienste nicht mehr zum Wohle aller Beteiligten darstellbar.

Konventionelle Verfahren

Klassische Pflegeeinrichtungen, deren Bewohner über zahlreiche unterschiedliche Einschränkungen verfügen, können die spezifischen Bedürfnisse an Demenz Erkrankter oft nicht vollumfänglich erfüllen.

So kann weder das Personal spezifisch auf alle unterschiedlichen Einschränkungen der Bewohner und die sich deutlich unterscheidenden Verhaltensweisen geschult werden, noch entsprechen die baulichen Rahmenbedingungen den alltäglichen Herausforderungen der Erkrankten.

Der Lösungsansatz

Das durch GSP in enger Zusammenarbeit mit der Tönebön Stiftung aus Hameln gebaute Demenzdorf, das erste seiner Art in Deutschland, wurde in jahrelanger Feinabstimmung mit Wissenschaftlern und Experten aus dem Pflegebereich sowie unter Einbeziehung von Ärzten, Pflegekräften und Pflegedienstleistern entwickelt.

Zahlreiche Alltagssituationen, Verhaltensmuster, Abläufe sowie Herausforderungen wurden berücksichtigt und sowohl konzeptionell als auch architektonisch verarbeitet, stets unter der Fragestellung: Wie können die Bewohner so selbstbestimmt wie möglich miteinander leben?

Leben in Wohngruppen

Im Dorf bilden die Bewohner eine Gemeinschaft, die sich mithilfe von Mitbewohnern und Pflegern ohne spürbare Einschränkungen frei bewegen und ihren Alltag frei gestalten kann. Das Leben findet in Wohngruppen mit jeweils 13 Personen statt, wobei jeder Bewohner nach Belieben auch andere Wohngruppen besuchen kann.

Die Bewohner selbst verfügen hierbei allesamt über etwa 23m² große Einzelzimmer mit eigenem Bad, einem Bett und einer frei durch die Bewohner nach ihren Wünschen einzubringenden und zu gestaltenden Einrichtung.

Freizeitgestaltung

Jede Wohngruppe verfügt über Gemeinschaftsräume, in denen Freundschaften entstehen, Brettspiele oder Karten gespielt werden können, gehäkelt oder genäht werden kann oder sonstigen Beschäftigungen nachgegangen werden kann.

Zudem ist jede Wohngruppe mit einer Küche ausgestattet, welche den Bewohnern zur freien Verfügung steht und wo sie auch mit der erforderlichen Unterstützung selbstständig ihre Mahlzeiten zubereiten. Die Zimmer befinden sich allesamt in sehr kurzen, hellen Fluren, die direkt an die Gemeinschaftsräume angeschlossen sind.

Im weitflächigen Außenbereich schaffen abwechslungsreiche Grünanlagen, die sich die Bewohner der einzelnen Wohngruppen miteinander teilen eine angenehme Verbindung zur Natur. Hier gehen die Bewohner miteinander, allein oder mit ihren Besuchern spazieren und genießen die frische Luft in der abwechslungsreich gestalteten Landschaft.

Darüber hinaus verfügt das Dorf über einen eigenen kleinen Supermarkt, in dem Artikel des täglichen Bedarfs erworben werden können. Es gibt diverse Arbeitsgemeinschaften, es wird gestrickt, genäht, im Garten gearbeitet und Kuchen gebacken. Auch gemeinsame Wanderungen oder Feierlichkeiten finden statt, die Teilhabe der Bewohner am aktiven Zusammenleben wird weitestmöglich gefördert.

Bewegungsfreiheit

Diese Bewegungsfreiheit ist hierzulande völlig neuartig. Um diese maximale Freiheit nach innen zu ermöglichen, ist das Grundstück aufgrund der sogenannten Hinlauftendenz von Demenz Erkrankten zum Schutz der Bewohner außen mit einem Zaun versehen.

Hierdurch wird gewährleistet, dass die Bewohner nicht ohne Kenntnis der Pflegekräfte auf ein gegebenenfalls imaginäres Ziel zusteuern, sich hierbei insbesondere im Winter oder im Straßenverkehr in Gefahr bringen und im Nachgang von Pflegekräften, Angehörigen und / oder der Polizei gesucht werden müssen.

Bewohner können das Grundstück jedoch jederzeit über den Haupteingang verlassen und werden bei etwaigen Spaziergängen von einer Pflegekraft begleitet.

Länger fit bleiben

Die Bewohner unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten und Tagesform so weit wie möglich einzubinden steht stets im Fokus. Dies trägt schließlich nicht nur zu einem würdevollen und fröhlichen Zusammenleben bei, die geistige Forderung hilft zusätzlich erwiesenermaßen dabei, den Krankheitsfortschritt spürbar zu verlangsamen.

So kochen die Bewohner etwa auch gemeinsam mit ihren Mitbewohnern der jeweiligen Wohngruppen ihre Mahlzeiten täglich selbst, wobei sie gemäß ihrer individuellen Bedürfnisse vom Pflegepersonal nach Bedarf unterstützt werden.

Haben Sie noch Fragen?